Mein persönlicher Yogaweg

Mein Yogaweg begann vor mehr als 30 Jahren. Damals wurde Yoga auch auf dem Land langsam populär, sehr langsam. Die Volkshochschule bot den einen oder anderen Kurs an und auch der Kneippverein war in Sachen Yoga aktiv.

Die Kurse waren aber spärlich besucht, nur einige wenige interessierten sich dafür, unter anderem ich. Ich hatte keine Ahnung, was konkret Yoga ist, was man da genau macht und wozu es gut war. Ich begann mich in dieser Zeit für Asien zu begeistern, deshalb las ich auch den einen oder anderen Artikel über Yoga, ohne wesentlich schlauer zu werden.

Leider wurde der VHS-Kurs, für den ich mich damals anmeldete, mangels Teilnehmer abgesagt. Ich ließ dann das Thema ruhen bis ich mich, ich durchlebte und durchlitt eine tiefe persönliche Krise, wieder mit Yoga beschäftigte. Einen Kurs wollte ich nicht besuchen, ich war in dieser Zeit abends mit einer beruflichen Weiterbildung beschäftigt. Also suchte ich nach entsprechenden Büchern und wurde auch fündig. Dem Buch war auch eine CD beigefügt. Prima, dachte ich mir, dann hast du deinen Kurs zu Hause.

Ich blätterte oberflächlich das Buch durch, schmunzelte über die komischen Strichmännchen und legte erwartungsvoll die CD in den Player...

Dann kam die große Verwirrung. Hochkonzentriert versuchte ich der Stimme zu folgen. Was soll ich mit meinem Arm machen? Wohin soll ich meinen Bauchnabel ziehen? Wie werde ich zum Hund? Wann atme ich ein, wann aus? Atme ich überhaupt noch? Ich verstand nichts und schaltete das Gerät ab. Ich begriff, dass ich mich zuerst mit dem Buch beschäftigen muss und dann mit der CD. Also begann ich zu lesen. Zum ersten Mal in meinem Leben arbeitete ich gewissenhaft mit einem Buch, das nicht zur Schule oder einer Ausbildung gehörte. Ich war fasziniert! Bald hatte ich verstanden, was mit einem Asana gemeint ist, wie ich den Atem integrieren konnte und wusste, wie der Sonnengruß zu üben ist. Ich wollte immer mehr wissen. Begeistert probierte ich alles aus, was in dem Buch stand und was die Stimme aus dem CD-Player von mir wollte.

Ich fühlte mich wohl. Meine Krise war zwar noch immer nicht ausgestanden, doch wenn ich mich mit Yoga beschäftigte, war die Welt in Ordnung.

Über Monate hinweg übte ich mit Buch und CD. Langsam wollte ich aber mehr über Yoga erfahren und mir wurde klar, wenn ich mich weiterentwickeln wollte, musste ich einen Kurs besuchen.

Dann erfuhr ich, dass eine Yogalehrerin Kurse in einer Praxis für Physiotherapie gab. Der Ort war eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Ich meldete mich zu einer Schnupperstunde an und war begeistert. Der Raum war sehr schön und gut ausgestattet. Und dann war da jemand, der mich anleitete und auf mich achtete. Ich fühlte mich sofort wohl und gut aufgehoben. Es machte Spaß, mit einer Gruppe freundlicher Menschen zu üben.

Während dieser Zeit wechselte ich die Firma, arbeitete sehr viel und hatte einen weiten Weg zu meiner Arbeitsstelle. Ich war ständig gestresst und unter Druck. Diese Anspannung machte sich in Form von Schulter-, Rücken- und Nackenschmerzen und ständiger Müdigkeit bemerkbar. Was war das für eine Wohltat, in meinen Yogakurs zu kommen. Ich konnte dort alles von mir abfallen lassen und nach der Stunde ging es mir wieder gut.

Übte ich zu Hause bis dahin eher unregelmäßig, integrierte ich jetzt Yoga in meinen täglichen Ablauf und beschäftigte mich auch mit Meditation. Ich kaufte weitere Bücher zu verschiedenen Yoga-Themen, besuchte meine Kurse und nahm auch Einzelunterricht. Ich spürte, dass Yoga mehr war als das Üben. „Es machte etwas mit mir.“ Zuerst bemerkte ich es nicht, dann fiel mir aber auf, dass ich ruhiger wurde. Ich fühlte mich nicht mehr so unter Druck, obwohl sich an meiner Lebens- und Arbeitssituation nichts geändert hatte. Ich entwickelte einen anderen Blick auf die Dinge, die mich betrafen und auf das Leben im Allgemeinen. Ich wurde zufriedener und gelassener.

Mein damaliger Höhepunkt war eine 6-wöchige Reise nach Tibet zum Mt. Kailash, eine Pilgerreise. Diese gewaltigen Eindrücke veränderten mich nochmals und bewirkten unter anderem auch, dass in mir der Wunsch entstand, mich noch mehr mit Yoga zu beschäftigen. Es reifte in mir der Entschluss, Yogalehrerin zu werden. Ich setzte diesen Wunsch in die Tat um und meldete mich bei der Yogaschule Tübingen zur 4-jährigen Ausbildung an.

Diese Ausbildung liegt nun schon über 10 Jahre zurück. Ich habe es nie bereut, denn das Unterrichten bereitet mir sehr viel Freude. Ich bin glücklich, wenn ich Menschen auf ihrem Yogaweg begleiten darf und sehe, wie sie sich entspannen, beweglicher werden und zufriedener sind, so wie ich.

So können Sie mich erreichen:

Mobil: 01711465814

Mail: petra.zerle@t-online.de